Mit einer Schweigeminute zu Ehren der Verstorbenen gedenken die Delegierten und Gäste des CDU-Parteitags vor allem auch Wolfgang Schäubles. Wie kaum ein anderer Politiker hat er die Geschichte unseres Landes geprägt. Mit knapp 30 Jahren zog Wolfgang Schäuble 1972 das erste Mal in den Deutschen Bundestag ein. Über 50 Jahre nahm er sein Mandat wahr. Unter Helmut Kohl trat er 1984 erstmals in das Kabinett ein, als Bundesminister für besondere Aufgaben und Kanzleramtsminister. Im Wendejahr 1989 wurde Wolfgang Schäuble in Bonn Bundesinnenminister. In diesem Amt verhan-delte er als Architekt der Deutschen Einheit den Einigungsvertrag.
Im Wahlkampf 1990 wurde Wolfgang Schäuble Opfer eines Attentats, das ihn fast das Leben kostete. Doch der Vollblutpolitiker ließ sich nicht unterkriegen, kämpfte sich zu-rück. Ende 1991 wechselte er aus dem Innenministerium an die Spitze der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Neun Jahre war er Fraktionsvorsitzender, von 1998 bis 2000 auch Vorsitzender der CDU Deutschlands.
Als Präsident des Deutschen Bundestages von 2017 bis 2021 setzte er sich in seinem letzten großen Amt für einen starken Parlamentarismus als Kern einer funktionierenden Demokratie ein. Mit Wolfgang Schäuble verlor die CDU einen geschätzten Ratgeber. Die CDU wird sein Andenken würdigen und Wolfgang Schäuble in Ehren halten.
„Für Wolfgang Schäuble war Politik, Chancen zu erkennen. Er hatte den Mut, daraus Geschichte zu machen. Er wusste, dass kleine Schritte das Tempo des guten Fortschritts sind.“ Friedrich Merz
Teilen